Heute stellen wir dir Denise vor, unseren Star im Seller Spotlight #3. Hier sind ihre wunderbaren Antworten auf unsere Fragen:
1) Stell dich kurz vor, mit Name, wie dein Shop auf kleiderberg.ch heisst & was du sonst gerne noch über dich teilen möchtest.
DNS_RNR: Steht für Denise Ranieri, ist Name des Shops sowie meines Mini-
Labels. Ich habe 2008 die Ausbildung als Modedesignerin an der ESMOD in München abgeschlossen. Seit ca. 10 Jahren bin ich wohnhaft in Zürich und arbeite aktuell als Country Visual Merchandiserin.
Schon während dem Studium arbeitete ich mit gebrauchter bzw. nicht mehr getragener Kleidung, um sie in neue Kleidungsstücke umzuformen. Einerseits aufgrund des ökologischen Aspekts, andererseits, weil die Rahmenbedingungen gegeben sind und die Kreation in ihrer Umsetzung beschränkt ist.
Manchmal habe ich eine Idee im Kopf oft inspiriert mich das Kleidungsstück selbst. Ich möchte vor allem anderen zeigen, wie man mit einfachen Mitteln aus beschädigten oder entliebten Klamotten wieder ein Lieblingsstück entstehen lassen kann.
2) Welches ist dein liebstes second hand Piece? Gibt es eine Geschichte dazu?
Eines meiner liebsten upgecycelten Teile ist eine schwarze asymmetrische Weste. Sie besteht aus einer klassischen Herrenweste und einigen durchsichtigen Blusen aus Chiffon. Ich habe diese Weste schon vor längerer Zeit entwickelt und seither auch schon ein paar Male in ähnlicher Form reproduziert.
Spannend daran finde ich, dass es ein Teil ist, welches sehr viel Anklang findet und es mich immer wieder daran erinnert, dass diese Dinge die mir gefallen auch bei anderen gut ankommen. Somit bestärkt es mich, mir treu zu bleiben.
Das sage ich deshalb, weil man sich schon mal verunsichern lässt mit dieser Bilderflut (gewollt oder ungewollt), die uns tagtäglich überrollt. Sich dabei nicht zu verlieren sowie sich nicht zu stark beeinflussen zu lassen, kann ganz schön herausfordernd sein.
3) Wie würdest du deinen Shop auf kleiderberg.ch beschreiben? Gibt es einen Song der dazu passt?
Im Moment würde ich meinen Shop als klein beschreiben Ich möchte ihn in Zukunft besser ausbauen. Mit neu kreierten Teilen, aber auch mit Kleidung, die aus meinem Kleiderschrank ausgezogen sind.
4) Was ist deine Motivation dafür, kleiderberg.ch zu nutzen?
Ich selbst kaufe sehr gern in second-hand Läden ein. Soweit ich mich zurück erinnern mag, konnte ich an keinem einfach vorbei gehen, ich musste wenigstens mal kurz die Nase reinhalten. Das Angebot in second-hand Läden ist für mich viel spannender, als das in den herkömmlichen Geschäften. Ich finde dort neben einzigartigen Kleidungsstücken auch sehr viel Inspiration. Es stimmt mich positiv melancholisch Kleidung aus den letzten Dekaden in den Händen zu halten, weckt in mir einen Ehrgeiz nach einem neuen Lieblingsstück zu stöbern und bereitet mir Freude das Handwerk zu bestaunen, als es noch keine Fast Fashion gab. Nichts desto trotz finde ich es auch super praktisch online einkaufen zu dürfen. In diesem Punkt darf noch mehr in der Gebrauchtwarenabteilung passieren.
Ausländische Plattformen wie Vinted, Kleiderkreisel oder Vestiare Collective haben mittlerweile ein riesen Angebot, die Handhabung ist einfach und man findet dort so ziemlich alles. Deshalb freut es mich sehr auch bei uns ein solches Konzept zu finden ist und ich möchte es unterstützen.
5) Was wünschst du dir für die Zukunft der Modebranche?
Ich wünsche mir ein Umdenken. Von den Big-Playern der Modebranche aber auch von der Gesellschaft. Solange wir kaufen ohne nach- bzw. umzudenken, wird das Angebot bestehen bleiben und wachsen. Ich finde es toll was sich in den letzten Jahren an Aufklärungsarbeit getan hat, aber da geht noch mehr.
An dieser Stelle auch ein riesengrosses Dankeschön an dich Anina! Deine Arbeit ist super wertvoll und ich schätze sie sehr. Ausserdem habe ich durch dich und einen deiner Beiträge zum Fashionrevolution Team Schweiz gefunden und durfte dort ein paar Mal mitwirken.
6) Du bist Topseller*in auf kleiderberg.ch - was macht dich so erfolgreich? Hast du besondere Strategien/Tipps diesbezüglich?
Wer mich definitv inspiriert ist Martin Margiela. Anfangs war er gezwungen aus wenig, mehr zu machen. Er hat Altes deconstruiert und zu Neuem reconstruiert. Was im Prinzip alle Upcycling Designer machen. Aber seine Art und Weise den Kleidungstücken, wenn man so will, ein zweites - meistens «schöneres» - Leben zu schenken, ist Einmalig.
Mein Konzept und Ansatz der Kollektionserstellung basiert auf der Erneuerung alter Klassiker, die als Rohmaterial und Basis für neue, zeitlose Kleidungstücke dienen.
Verwendet werden vor allem Sakkos, Herrenhemden und Blusen unterschiedlichster Materialien. Die zerlegten Einzelteile drapiere ich mit möglichst wenig Verschnitt an der Büste zu neuen Unikaten. Ziel ist es einen Kreislauf zu kreieren, in der stilvoller getragener Kleidung neues Leben eingehaucht wird - unabhängig von Zielgruppe, Herkunft, Material oder Grösse. Für mich ist es wichtig, dass ein neugestaltetes Kleidungsstück aus schon bestehenden Materialien so aussieht, weil es so aussehen MUSS!
7) Verrätst du uns, in was du deinen kleiderberg.ch Erlös investierst?
So viel an Erlös ist noch nicht eingetroffen. Aber meinen Verdienst beim ersten Kleiderberg x PKZ Event an der Bahnhofstrasse habe ich für den Sommerurlaub verwendet.